John Filbert

Wer ist John Filbert?

Hier sind Geschichten rund um die Identität von John:

Die drei, vier Gläschen Whisky zu viel von gestern Abend merkte John Filbert sehr gut in der Magengegend, als er sich am nächsten Morgen den Schlaf aus den Augen rieb. «Irgendwie muss man sich den schottischen Winter auf dieser verdammten Insel ja erträglicher machen», dachte er, als er sich – leicht schwankenden Ganges – auf den Weg zu seinen Schafen auf der riesigen Wiese vor seinem Haus, die sich bis zu den Klippen der Insel erstreckt, machte. Als er aus der Türe trat, merkte er aber sofort, dass etwas nicht stimmte. Keines seiner rund hundert Schafe war zu sehen, die am Vorabend noch friedlich auf der Weide grasten. «Was zum Henker war gestern Nacht passiert?», versuchte sich John zu entsinnen. Dass Schafe in Schottland frei herumlaufen und nicht eingezäunt sind, ist ganz normal. Aber dass eine ganze Herde über Nacht plötzlich verschwindet, eher nicht. Gerade, als John seinen 10 Kilometer entfernten Nachbaren anrufen und fragen wollte, ob er wohl etwas zum Verbleib seiner Schafe wisse, fiel ihm wieder ein, was gestern Nacht nebst dem Kippen einiger Gläser Whiskys ja noch passiert war…

Der trockene Wind blies verdorrtes Gestrüpp über den heissen Wüstenboden nordwestlich von El Paso. Die Sonne brannte unermüdlich herunter, doch John Filbert, der alte Haudegen, hielt sich noch immer im Sattel seines braunen Hengstes. Der dürftige Schatten, der sein durchlöcherter Hut noch spendete, vermochte die Luft nicht wirklich zu kühlen.
Noch vor wenigen Tagen badete er gemütlich in einem grossen Holzbottich im oberen Stock des Saloons von Silver City. Er hatte soeben sein riesiges Nugget in Bares umgesetzt und liess sich den Rücken von einer leichtbekleideten Schönheit schrubben. Gerade als er noch etwas vom feinsten Whisky, der in dieser Stadt zu finden war, nachschenken wollte, fielen Schüsse im unteren Stock…

Es war ein feuchtgrauer Morgen, als John Filbert neben Gandalf im Düsterwald erwachte. Gandalf zog bereits gemütlich an seiner Pfeife und schlürfte zwischendurch immer wieder fürchterlich laut aus einem Zinnbecher seinen frisch gebrauten Kaffee. John hatte den etwas längeren Schlaf nötig. Seine Verletzung durch die Ork-Klinge wollte einfach nicht heilen. Sie müssten sich beeilen, meinte Gandalf, der Proviant werde langsam knapp. Mehr als Nüsse gab es nicht zu essen in diesem alten, feuchten und dunklen Wald. Gandalf und John machten sich auf den Weg zu Radagast. Dessen Wissen und Heilkräuter sollten die Wunde schliessen können, so dass sie ihre Reise Richtung Auenland weiterführen können…

Die Sonnenreflektion blitzte quer durch den Raum, als John Filbert das Messer aus dem Rücken von Al Capone zog. Er wischte die fast zwanzig Zentimeter lange Klinge auf dem Nadelstreifenanzug von Capone noch etwas ab, bevor er aus dem Fenster auf eine alte, mit Heusäcken gepolsterte Karre sprang, die er sich am Vorabend genau positioniert hatte. Noch hatte niemand von Capones Bande den Vorfall bemerkt. Doch wenn er sich nicht beeilen würde, auf das Schiff zu gelangen, dass ihn über den Lake Michigan nach Kanada bringt, gäbe es wohl kein Entrinnen in Chicago. Die Regierung wird ihm ab sofort nicht mehr helfen. Das war Teil der Abmachung und bei dieser fürstlichen Bezahlung auch durchaus nachvollziehbar. Ob ihm Nancy wohl nachreist? So gerne sah er sie singen und tanzen in ihrem roten Kleid im Old Fisherman’s Club. Wenn sie nur seine Nachricht und die fünfhundert Dollar genug früh gesehen hat….

Und wieder war ein sonniger Tag vorbei. John Filbert sass zufrieden in seinem Schaukelstuhl auf der Veranda. Sein Blick schweifte über die Weite des Horizonts. Genüsslich trank er den ersten Schluck seiner frisch zubereiteten, kühlen Limo. Aus dem Radio ertönte ganz überraschend einer seiner Lieblingssongs von früher. Solche Momente liessen Johns Herz höherschlagen. Er schlurfte gemütlich in sein Wohnzimmer und grub hinter dem Sofa seine alte Gitarre aus. John blies einmal kräftig und die dicke Staubschicht, die sich darauf gebildet hatte, verwandelte sich in eine Wolke. Diese bescherte ihm einen heftigen Hustenanfall, der ihn fast aus den Pantoffeln gehauen hätte. Als sein Kreislauf und der Staub sich soweit wieder beruhigt hatten, dass er ohne erhebliches Risiko den Gang zurück zum Schaukelstuhl wagen konnte, bewegte er sich in Richtung Veranda. Dort sass und spielte John, bis das Limoglas leer und die Sonne weg war. Zufrieden mit sich und der Welt beschloss er, den Abend mit einem gediegenen Mahl und einem guten Glas Wein enden zu lassen.
Lediglich der Gedanke, seine alte Band wieder zusammenzutrommeln, wollte ihm nicht aus dem Kopf…

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